Wie ich in meinem Buch „Next Generation Digital Transformation – Erfolgreicher Unternehmenswandel im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ vorausgesagt habe, werden die 2020er Jahre von weitreichenden Veränderungen geprägt sein.

wie ich in meinem Buch „Next Generation Digital Transformation – erfolgreicher Unternehmenswandel im Zeitalter der der Künstlichen Intelligenz“ vorausgesagt habe, werden die 2020er Jahre von weitreichenden Veränderungen geprägt sein.

Die Maschinenintelligenz ist bereit. Daten sind da, Rechenpower ist da, unzählige Algorithmen sind da und die Anzahl der Use Cases steigt schon bald auf 1.000+. Die Zeit, die vor uns liegt, wird eine spannende Zeit sein.

Wir sind Zeitzeugen der Pionierphase der größten Technologie der Menschheitsgeschichte. Nichts bleibt, wie es war. Der stetige Wandel nimmt Fahrt auf. Steigen Sie ein in den Hochgeschwindigkeitszug der Neuzeit – angefeuert von der bahnbrechenden Querschnittstechnologie, die sich in alle automatisierbaren Wertschöpfungsketten und Geschäftslogiken integrieren lässt. Es stimmt tatsächlich. Wir sprechen von allen – von über 20 Unternehmensfunktionen. Mit dem gigantischen Technologiesprung steigen nicht nur Anpassungserfordernisse, sondern auch die Chancen.

Open AI’s GPT arbeitet mit knapp rund 180.000 Parameters, Google’s Lamda mit rund 140.000 Mrd. Mit diesen kognitiv schwer greifbaren Modellgrößen begeistern die künstlichen Agenten ihre Anwender.

In seiner aktuellen Studie zeigt das MIT, dass durch den Einsatz der neuen Tools eine Produktivitätssteigerung von 35% erreicht werden kann. Gleich drei US-Universitäten in Princeton, Pennsylvania und New York legen nach und prognostizieren, dass 300 Mio. Arbeitsplätze gefährdet sind. Das sind zunächst nur Annahmen. Niemand weiß es genau. Sicher ist aber, dass der Wandel an Dynamik gewonnen hat. Nach der „Digital Transformation“ steht die nächste Generation in den Kinderschuhen: „AI Transformation“ – die Transformation von unternehmerischer Wertschöpfung, Geschäftslogiken, Kundenerfahrungen und Steigerung der Innovationskraft über den Einsatz von Künstliche Intelligenz.

Die Supertechnologie KI wächst mit Faktor 12

Das steigende Interesse an KI lässt sich anhand enormer technologischer Entwicklungen erklären. In den letzten zehn Jahren ist die Rechenkapazität durch Fortschritte in der Miniaturisierung und Hardwaretechnik über 1.000-fach gestiegen. Bereits 2018 wiesen die OpenAI-Informatiker Danny Hernandez und Dario Amodei einen noch drastischeren Anstieg nach. Sie untersuchten die Steigerung der Rechenleistung in den größten KI-Projekten im Zeitraum zwischen 2012 und 2017 und berechneten eine Steigerung um Faktor 300.000. Demnach verdoppelte sich die Rechenleistung nicht wie im zwischenzeitlich überholten Mooreschen Gesetz etwa alle 12–24 Monate, sondern bereits innerhalb von 3,43 Monaten. Dies entspricht etwa einer Steigerung von Faktor 12 verglichen mit der von Gordon Moore formulierten Gesetzesmäßigkeit. Damit wächst die KI-Rechenleistung exponentiell. Es braucht nun weitere Forschung, um die Geschwindigkeit auch für die kommenden Jahren zu quantifizieren.

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Mit spürbaren Schritten in Richtung Allgemeine künstliche Intelligenz.

2020 habe ich vorausgesagt, dass wir die Allgemeine Künstliche Intelligenz (AGI) zwischen 2028 und 2035 erreichen werden, bei dem uns Menschen die Maschine und in fast allen Intelligenzbereichen ebenbürtig ist. Und davon gibt es viele Bereiche. Aktuell spreche ich in meinen Vorträgen von 20 Dimensionen, die durch maschinelle Intelligenz nachgeahmt werden. Nun wird erstmals weltweit sichtbar, was dies bedeuten kann. Heute noch sprechen wir von sogenannten Verticals, also vertikale Intelligenzen, die eine spezielle Sache besonders gut machen. Werden diese miteinander vernetzt, verbreitern sich die maschinellen Fähigkeiten. Neben Maschine Learning sind es insbesondere die neuronalen Netzwerke, die deutlich breiter und tiefer arbeiten und auf diese Weise komplexere Herausforderungen lösen können. In der Zukunft werden diese datenverarbeitenden Computersysteme einfache, optimierende, sogar teilweise komplexere Aufgaben genau so erfolgreich wie ein Mensch vorantreiben. Neue technologische Generationen werden es ermöglichen, ein einziges Modell darauf zu trainieren, Tausende oder Millionen Dinge zu tun. Dabei arbeiten die modernen Modelle mit verschiedenen künstlichen „Sinnen“. Genauso wie unser menschliches Gehirn nutzen sie je nach Aufgabenstellung nur Ausschnitte des neuronalen Netzwerks, um schneller zu Lösungen zu kommen. Und um weniger Energie zu verbrauchen.

KI und die Jobs: Wie viele davon und welche wie schnell wegfallen werden

Es ist völlig klar, dass durch KI-Anwendungen Jobs verloren gehen. Das MIT spricht von einer Produktivitätssteigerung in Höhe von 35% durch den Einsatz von GPT-Anwendungen. Das bedeutet, dass Unternehmen tatsächlich produktiver sein werden, wenn ihre Mitarbeitende die neuen Tools kontinuierlich einsetzen und mehr Output schaffen. In der Praxis sehen wir dann auch die Tendenz in der Unternehmensentwicklung und bei Restrukturierungen, dass Mitarbeitende in bestimmten Funktionen wegfallen. Dadurch, dass weniger Daten manuell verarbeitet werden müssen – beispielsweise im Kundendienst, in der Buchhaltung oder Finanzanalyse, in der Produktion, in der Redaktion, im Rechtswesen, im Personalwesen, im Backoffice, in der Sachbearbeitung, in der IT-Administration, im Marketing oder Vertrieb. Diese Liste lässt sich mühelos erweitern. Auch die Ausbildung wird davon betroffen sein, wenn KI-gestützte Systeme didaktisch optimal auf die Fähigkeiten ihrer Anwender zugeschnittene Schulungsinhalte erstellen. Diese Auflistung zeigt nur einen kleinen bunten Ausschnitt. Langfristig werden alle Unternehmensfunktionen betroffen sein. Die Reihenfolge des Wegfalls von menschlicher Arbeitskraft hängt vom Umfang der repetitiven und einfach zu erledigen Aufgaben innerhalb eines Jobprofils ab. Führen Mitarbeitende Stand heute überwiegend solche Aufgaben aus, wird sich der Aufgaben-Mix verändern. Führen mehrere Mitarbeitende solche Aufgaben in der gleichen Abteilung aus, wird es Umwidmungen geben (müssen). Daneben werden in den kommenden Jahren neue Traumjobs entstehen. Und diese gehen weit über den aktuell häufig zitierten „Prompt Engineer“ hinaus. Es wird eine Fülle an neuen Aufgaben geben, die mit Kreativität, Chancenerkennung, Optimierung und Lösungsorientierung verbunden sein werden.

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Die große Frage der Umverteilung wird zu klären sein

Diese Entwicklung ist nicht als neu. Denn durch Automatisierung der Unternehmensprozesse gehen seit Jahrzehnten Jobs verloren. KI setzt diesen Trend nun fort. Und führt zu einer Beschleunigung dieses Trends. Unternehmen können es sich folglich nicht aussuchen, ob sie die Schlüsseltechnologie einsetzen wollen oder nicht, da ihr Einsatz Wettbewerbsvorteile bringt und ein Technologiezögern potenzielle Nachteile. Nicht heute oder morgen, aber übermorgen. Ob es mittel- bis langfristig nun 300 Millionen Jobs sein werden, die allein durch multimodale, hochfunktionale Modelle der generativen KI verloren gehen, bleibt abzuwarten. Die Erfahrung aus Studien zeigt, dass gerade in Hype-Zeiten, wie der heutigen, eine große Prognoseunsicherheit existiert und zur Überschätzung von Effekten führen, da sehr schwer bis unmöglich voraussagbar ist, wie schnell und intensiv sich die Unternehmen durch den Technologie-Push anpassen wollen und werden. In meiner täglichen Praxis treffe ich zudem immer wieder auf kluge, weitsichtige Top-Manager, die freigewordenen Kapazitäten nicht einfach freisetzen, sondern in wertschöpfende Aufgaben umlenken. Auch diese Effekte lassen sich schwer prognostizieren.

Dennoch bleibt eine schwere Frage ungeklärt. Und hierauf benötigt jeder Führungskreis eine eigene Antwort. Es ist die Umverteilungsfrage, die mit einem Schieberegler zwischen Mensch und Maschine einhergeht:

„Unternehmen werden sich unabhängig davon – ob sie KI als Disruption begrüßen oder als Dehumanisierung beklagen, die Frage stellen müssen, wie sie zukünftig die Arbeit zwischen Mensch und Maschine umverteilen.“

Was ist ethisch vertretbar, was ist ökonomisch sinnvoll – wie weit und wie schnell würden Sie den Regler in Richtung Maschine schieben?

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